Besonderheiten
In Biebern wie in vielen anderen Orten lagen die Begräbnisstätten eng um die Kirchen herum. Ursprünglich wurden hier alle Toten des gesamten Kirchspiels beerdigt. Im 19. und 20. Jahrhundert legten verschiedene Dörfer eigene Friedhöfe an. Heute werden hier nur die Toten der Dörfer Reich, Fronhofen und Biebern beerdigt. 1820 veranlasste die Bezirksregierung, dass der Bieberner Kirchhof von einer Mauer eingefasst werden müsse. So wurde 1820 bis 1821 die Mauer aus Schiefersteinen erstellt welche den Friedhof vollständig umfasst. Diese Schiefermaurer ist ein schöner Blickfang mit historischem Hintergrund.
Die katholische Volksschule in Biebern gehörte zu den ersten, die nach der "katholischen Offensive " (1686) im Oberamt Simmern entstanden sind. Erster Lehrer war wahrscheinlich Johann Bernhard Schlosser, der bis 1693 in Biebern wirkte. Das Vorgängergebäude des letzten Schulhauses befand sich in der heutigen Schulstraße (heute Nr. 6). 1906 wurde eine neue katholische Volksschule am Ortsausgang nach Fronhofen errichtet. Die Schüler kamen aus Biebern, Michelbach und Fronhofen. Am Ende des Schuljahres 1977/78 wurde die Schule aufgelöst und die Schüler der Mittelpunktschule in Simmern zugeführt. Damit endete eine kulturelle Einrichtung, die das Dorfgesehen mitgeprägt und mitbestimmt hat.
Auf dem Friedhof befindet sich das aus Sandstein gestaltete Grabmal des Pfarrers Johann Matthias Schäfer. Pfarrer Schäfer wirkte in Biebern von 1846 bis 1893. Lehrer Hammes schreibt in der Schulchronik: " Am 22. November 1893 starb zu Biebern nach vorheriger, mehrwöchiger Krankheit der dortige Pfarrer, Herr Johann Matthias Schäfer. Unter sehr großer Beteiligung der Pfarrangehörigen und der Geistlichen wurde er auf dem Kirchhofe zu Biebern beerdigt. Der Verstorbene war nahezu 79 Jahre alt und 47 Jahre und einige Monate Pfarrer der katholischen Pfarrei Biebern."
An dieser Stelle stand früher das Schwesternhaus, welches 1969 abgerissen wurde. Die Schwesterniederlassung wurde 1905 gegründet. Die Schwstern waren tätig in der Krankenpflege, führten in den Sommermonaten einen Kindergarten und waren zuständig für die Sauberkeit und den Blumenschmuck in der katholischen Kirche. Der allgemeine Mangel an Ordenschwestern führte 1964 zur Schließung. In das Schwesternhaus integriert war eine Kapelle sowie eine aus Lavasteinen gefertigte Mariengrotte, welche aber mit dem Gebäudeabbruch beseitigt wurde. In Erinnerung an die Mariengrotte wurde anläßlich der 1250-Jahrfeier im Jahre 2004 eine neue Mariengrotte aus Schiefersteinen erstellt. Dabei wurde das handgeschmiedete Gitter von den Eheleuten Alfons und Evelyn Günnewig gestiftet.