Besonderheiten
In der Bieberner Gemarkung befindet sich ein riesiges Gräberfeld mit mindestens 43 frühgeschichtlichen Grabhügeln. Über den Inhalt der Grabhügel wären Aussagen erst nach einer fachmännisch geleiteten Ausgrabung möglich. Nur auf Grund möglicher Grabbeilagen könnte eine exakte Zeitstellung vorgenommen werden. Gegenwärtig werden die Gräber der vorgeschichtlichen Zeit vor Christigeburt zugerechnet.
In Römerzeit war der das Biebertal von mehreren Römerstraßen durchzogen. In unmittelbarer Ortsnähe zog die "Zeller Straße" vorbei und somit war das Biebertal schon in der Römerzeit besiedelt. Römische Funde wurden oberhalb des Dorfes, nördlich der heutigen Landesstraße 226 sichergestellt. Gefäßscherben aus "Terra Sigillata" verschiedener römischer Gebrauchsgegenstände, zum Teil mit Reliefverzierungen wurden im "Michelbacher Stück" gefunden. Weitere Fundstellen liegen im "Hoffeld" an der Gemarkungsgrenze nach Reich.
Am Portal der katholischen Kirche befindet sich das Wappen mit der Jahreszahl 1770. Die Jahreszahl ist in den Sandstein eingemeiselt. Im Jahre 1770 wurde die Kirche neu errichtet. Das alte Kirchenschiff wurde abgerissen. Der spätgotische Chor und der romanische Turm blieben erhalten. Das Portal befand sich schon in der alten, 1962 abgerissenen Kirche. Beim Abriss wurde es behutsam ausgebaut und in den Neubau integriert.
Der Grenzstein bezeugt die bergmännische Tätigkeit in der Gemarkung Biebern. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Erzbergbau auf der Grube Eid im Külztal zwischen Neuerkirch und Alterkülz betrieben. Bleiglanz und Silber wurden hier gefördert. Der Gang lässt sich nach Südwesten verfolgen über Biebern bis nach Laufersweiler. 1859 wurde das Konzessionsfeld auch auf die Gemeinde Biebern ausgedehnt. Ein Stollen soll sich unter dem Berg mit den beiden Kirchen und dem Friedhof befunden haben. Ein Hügel mit Aushubmaterial wurde im Zusammenhang mit der Flurbereinigung 1962 auf dem Schiederich beseitigt. Der Grenzstein ist seit dem Aufstellen der Windräder 2013 verschollen
Am Glockenturm der evangelischen Kirche befindet sich die Jahreszahl 1896. Im Jahre 1896 wurde der baufällige alte Dachreiter entfernt und ein neuer Turm aus Feldziegeln und Sandsteinen erbaut. Der Turm ist dreigeschossig mit achteckigem Spitzhelm über Dreiecksgiebeln. Früher befand sich das Portal an der Südseite des Glockenturmes. 1989 wurde der Kirchturm saniert und mit einem weißen Farbe versehen, das Portal wurde an die Seite des Kirchenschiffs verlegt. Im Glockenturm befinden sich zwei Glocken.
1921 wurde die Wasserleitung in Biebern gebaut. Dabei hatte die Wasserversorgung Vorrang vor dem Anschluss an das Stromnetz. Aus drei Quellen wurde das Wasser zusammengeführt und in den Hochbehälter am Sportplatz geleitet. 1950 wurde eine neue Quellenfassung vorgenommen. Nach einem Wassernotstand wurde 1960 eine leistungsstärkere Quelle gefasst. 1975 ging die Zuständigkeit der Wasserversorgung von der Ortsgemeinde Biebern über auf die Verbandsgemeinde Simmern.
Die baulichen Übereste der bis 1900 betriebenen "Schinnkaul" liegen an der Gemarkungsgrenze zwischen Biebern und Reich, am Waldrand "Auf der Langfuhr". Fast jeder Ort hatte weit weg von einer menschlichen Siedlung eine solche Grube, um das verendete Vieh zu entsorgen. Gemauerte Aasgruben durften nach 1900 nicht mehr angelegt und betrieben werden.
Die alte Stützmauer zwischen der kath. Kirche und der Straße, der heutigen Kirchstraße, war baufällig und an mehreren Stellen zusammengebrochen. Der Neubau der Stützmauer begann 1960, nachdem der Ortsgemeinderat der Eigentumsübertragung des Geländes an der katholischen Kirche zur Straße an die Kirchengemeinde zugestimmt hatte. Der Kostenvoranschlag betrug 71 000 DM. Die Ausführung der Maurerarbeiten erfolgte durch die Fa. Külzer&Sohn Simmern. Die Fertigstellung war 1961.